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Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen

Ich glaube, das kennt so ziemlich jede/r von uns....man sieht einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht, sieht kein Land, man weiß nicht wo anfangen, wo aufhören.

Ein Beispiel aus dem Therapiealltag einer Kollegin und engen Freundin, über das wir uns ausgetauscht haben, zeigt das ganz gut auf:


KlientIn kommt wegen langsamen Arbeitsgedächtnis und genereller Handlungsverzögerung, ADHS und räumlich-konstruktivem Thema, das sich im Verlauf herauskristallisiert hat. Wo fängt man da an, wo hört man da auf. Oft sind Kinder mit solchen Thematiken jahrelang in Therapie, ohne das sich viel verändert. Irgendwann werden nur noch Strategien gesucht und keine Lösungen mehr. Absolut verständlich, denn alle sind Müde.


Ich bin dann eine Freundin davon, 10 Schritte von der Tafel wegzutreten und das gesamte Bild anzusehen. Was ist der gemeinsame Nenner? Wie kann ich aus all den Einzelthemen, die an sich schon lange intensive Therapie benötigen, ein großes Überthema finden, das dann eventuell effektiver ein Ziel anstreben lässt?

Wir ErgotherapeutInnen sind immer angehalten, unsere Ziele so kleinschrittig wie möglich zu gestalten, damit sie erreichbar sind und damit klar wird, wie wir vorgehen können. Dadurch besteht aber auch die Gefahr, sich zu verrennen und den roten Faden nicht mehr zu sehen. Ich kenne das nur all zu gut.


Was ist im Beispiel der gemeinsame Nenner? Die Neurologie. Hier gibt es eindeutig Probleme in der Kommunikation der Gehirnareale, in der Reizweiterleitung und in der Vernetzung. Der Ansatz ist also nicht ewige Schreibübungen, Schritt-für-Schritt-Pläne und Nikitin Material. Der Ansatz ist motorisch, hier ist Bedarf an Vernetzung und das heißt Bewegung. Ob Bewegung nun im Raum, auf dem Papier, im Rasierschaum oder am Rollbrett stattfindet damit das Gehirn die Info bekommt, die es braucht, ist egal. Bewegung findet auch statt, wenn Positionen eingenommen werden, die dann eine Weile gehalten werden um dann in eine andere Position überzugehen.

Im Anschluss daran können dann auch Übungen stattfinden, die Planung und Feinmotorik in Kombination mit Präzision in Anspruch nehmen.

War das halbwegs verständlich? Habt ihr noch Fragen? Oder Input zum Thema?

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